Neue Arzneimittel versprechen viel und schenken Hoffnung
Kampf dem Krebs – und Warum Krebs kein Todesurteil mehr ist
„Sie haben Krebs!“ Früher kam diese Diagnose einem Todesurteil gleich. Heute sind viele Krebserkrankungen gut behandelbar oder sogar heilbar. Dennoch ist Krebs für jeden zunächst ein Schock. Jährlich erkranken fast eine halbe Million Menschen an Krebs.Ein Tumor bzw. fachspezifisch eine Neoplasie, ist die Bezeichnung für Neubildung von Körpergewebe. Es gibt gutartige (benigne) (Beispiel: Muttermale, Fettzellen) und bösartige (maligne) Neoplasien. Der maligne Tumor ist der Auslöser für die Krankheit Krebs.
Problem der Bekämpfung der Tumoren
Viele Viren, Bakterien oder Pilze kann man heutzutage, sehr effektiv, aufgrund ihrer unterschiedlichen Bauweisen und Bestandteile bis zur kompletten Heilung bekämpfen. Natürlich kommt es im Einzelfall auf den Erreger an. Die Krankheit AIDS, welches vom HI-Virus ausgelöst wird, ist bis zum heutigen Tag noch nicht heilbar, jedoch stark verzögerbar. (Siehe HIV Artikel). Die Schwierigkeit beim bekämpfen von Krebs liegt darin, dass man die eigenen, mutierten Körperzellen bekämpfen muss! Krebszellen unterscheiden sich im Aufbau und Bestandteilen zu den gesunden Körperzellen kaum. Das Medikament muss also ein Weg finden zwischen gesunden und kranken Körpereigenenzellen zu unterscheiden. Ein wichtiges Unterscheidungskriterium ist die schnelle Proliferationsrate, also das Wachstum und die Vermehrung der Krebszellen im Vergleich zu den gesunden Zellen. Zytostatika sind Zellschädigende, zytotoxische Substanzen. Das Ziel ist die schnelle Zellteilung (Mitose) anstrebenden Zellen zu treffen.
Wie entsteht Krebs?
Jeder von uns hat sogennante Protoonkogene – bisher sind mehr als 100 Formen bekannt. Protoonkogene sind Genabschnitte, die z.B.: für das Zellwachstum, die Zellteilung und Zelldifferenzierung zuständig sind. Durch schädliche Einflüsse, wie z.B.: onkogene Viren, chemische Kanzirogene oder ionisierte Strahlung, entwickeln sich Protoonkogene durch Mutation, zu Onkogenen, die eigentlichen Krebsgene. Bei den Onkogenen ist die Apostose, also der Zelltod abgeschaltet und der Zellwachstum durch eine erhöhte Telomeraseaktivität gesteigert. Meistens kann der Körpers diese Onkogene reparieren bzw. eliminieren, ohne dass es weitere Auswirkungen auf den Organismus hat. Ist das Gleichgewicht jedoch gestört und die Elinimationsleistung des Körpereigenen Immunsystems weit unter der bösartigen Gewebsneubildung, entsteht schließlich Krebs.
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Krebszellen verhalten sich asozial
Krebszellen sind infiltrierend, destruierend und metastasierend. Das bedeutet: damit Krebszellen weiter wachsen können, brauchen sie mehr Nährstoffe und vor allem Sauerstoff. Dieses wird einfach von umliegenden gesunden Zellen entzogen. Gesunde Zellen gehen dadurch zu Grunde und der Tumor wächst weiter. Jedoch gibt es auch hier viele neue Therapieansätze und Möglichkeiten. Ein Beispiel ist Bevacizumab. Bevacizumab (Avastin) ist ein humanisierter, monoklonal-rekombinanter Antikörper und wird zur Behandlung von Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration am Auge und metastasiertem Kolon- oder Rektumkarzinom angewendet. Dieser Antikörper blockiert den Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) – einen Wachstumsfaktor der für die Gefäßneubildung (Angiogenese) zuständig ist. Die Gefäßneubildung wird unterbunden, somit geht die Krebszelle, mangels Blut und Sauerstoff zu Grunde.
Stand der Wissenschaft
Krebs ist heute nicht mehr unbedingt gleich ein Todesurteil. Es kommt vor allem auf das Stadium und Ort des Tumors an, deshalb ist eine Früherkennung sehr wichtig. Erfreulicher Weise hat sich die Krebsforschung in den letzten Jahren stark entwickelt. Man kann zwar heute noch nicht alle Krebsarten heilen, aber zumindest die Progression, also das voranschreiten der Krankheit stark verlangsamen. Dank der immensen Fortschritte in der Forschung hat sich auch die Lebenserwartung für Krebspatienten erheblich gesteigert. Fast jeden Monat, ja sogar täglich berichten Onkologische Studien, Reviews sowie Journals über neue Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten. Die neuesten Entwicklungen können sie auf dem englischsprachigen Datenbankhost Pubmed einsehen. Beispielsweise gibt es seit dem Oktober ein neues, vielversprechendes Arzneimittel gegen Mantelzelllymphoms. Ibrutinib (Handelsname: Imbruvica) gehört zu der Gruppe der Tyrosinkinase-Inhibitoren. Dank der Forschung werden Arzneimittel immer besser, Nebenwirkungsärmer und Wirkungsvoller! Haben Sie Fragen zu Krebs und neuen Therapiemöglichkeiten? Wir schauen gerne individuell für Sie in der Meta-Datenbank der nationalen medizinischen Bibliothek der Vereinigten Staaten (National Library) nach und helfen Ihnen die neuen Erkenntnisse zu verstehen.
Liste der aktuellen Arzneimitteln im Kampf gegen den Krebs
Wirkstoff | Handelsname | Dosierung | Firma |
Abirateron | Zytiga | 250mg | Jansen/Cilag |
Afatinib | Giotrif | 50mg | Böhringer |
Everolimus | Afinitor | 10mg | Novartis |
Sunitinib | Sutent | 50mg | Pfizer |
Sorafenib | Nexavar | 200mg | Bayer |
imatinib | Glivec | 400mg | Novartis |
Regorafenib | Stivarga | 40mg | Bayer |
Alitretinoin | Toctino | 30mg | Glaxo |
Anastrozol | Anastrozol Ratio | 1 mg | Ratiopharm |
Bevacizumab | Avastin | 400mg | Roche |
Bicalutamid | Bicalutamid Ratiopharm | 150mg | Ratiopharm |
Bleomycin | Bleomedac | 30mg | Medac |
Capecitabin | Xeloda | 500mg | Roche |
Cetuximab | Erbitux | 5mg/ml | Merck |
Cisplatin | Cisplatin Hexal | 1mg/ml | Hexal |
Clomifen | Clomifen Ratio | 50mg | Ratiopharm |
Crizotinib | Xalkori | 250mg | Pfizer |
Cyclophoshamid | Edoxan | Baxter | |
Cyproteron | Androcur | Jenapharm | |
Dabrafenib | Tafinlar | 75 mg | Glaxo |
Dacarbazin | Detimedac | 200mg | Medac |
Ibrutinib | Imbruvica | 140mg | Janzen/Cilag |
Doxorubicin | Caelyx | 50mg/25ml | Janzen Cilag |
Enzalutamid | Xtandi | 40mg | Asstel |
Eribulin | Havalen | Eisai | |
Erlotinib | Tarceva | 150mg | Roche |
Exemestan | Exemestan Ratio | 25mg | Ratiopharm |
Filgarstim | Ratiograstim | 30 Mio. | Ratiopharm |
Fluvestrant | Faslodex | 250mg | Astra Zenica |
Gefitinib | Iressa | 250mg | Astra Zenica |
Imatinib | Glivec | 400mg | Novartis |
Lapatinib | Tyverb | Glaxo | |
Letrozol | Letrozol Ratio | 2,5mg | Ratiopharm |
Nilotinib | Tasigna | 200mg | Novartis |
Obinutuzmab | Gazyvaro | 1000mg | Roche |
Panitumumab | Vectibix | 20 ml | Amgen |
Permetrexed | Perjeta | 420mg | Roche |
Raloxifen | Evista | Daichi Sankyo | |
Regorafenib | Stivarga | 40mg | Bayer |
Tamoxifen | Tamoxifen Al | 20mg | Aliud |
Temozolomid | Temodal | 180mg | MSD |
Trastuzumab | Herceptin | 600mg | Roche |
Vemurafenib | Zelboraf | 240mg | Roche |
Vinbalstin | Vinblastin Teva | 1mg/ml | Teva |
Vinflunin | Javlor | 25mg/ml | Pierre Fabre |
Vismodegib | Erivedge | 150mg | Roche |
Quellen:
– Farmatix
– Uni Bonn
– Pubmed